Die Kombination von Solarenergie und Elektromobilität stellt eine der vielversprechendsten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft dar. Während E-Autos bereits eine umweltfreundlichere Alternative zu Verbrennungsmotoren bieten, wird ihr ökologischer Fußabdruck durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom nochmals deutlich reduziert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diese Synergie optimal nutzen können.

Wirtschaftlichkeit: Solarstrom vs. Netzstrom

Die Kosten für Solarstrom sind in den letzten Jahren drastisch gesunken. Eine typische Photovoltaikanlage in Deutschland produziert Strom für etwa 8-12 Cent pro Kilowattstunde (kWh), während der durchschnittliche Strompreis aus dem öffentlichen Netz bei etwa 30-35 Cent/kWh liegt. Bei einem durchschnittlichen Elektroauto mit einem Verbrauch von 15-20 kWh pro 100 km bedeutet das:

  • Kosten mit Netzstrom: etwa 4,50-7,00 € pro 100 km
  • Kosten mit Solarstrom: etwa 1,20-2,40 € pro 100 km

Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km können Sie somit bis zu 800 € pro Jahr einsparen. Die Amortisationszeit einer Photovoltaikanlage mit Heimladestation verkürzt sich dadurch erheblich.

Die optimale Anlagengröße

Um Ihr Elektroauto effizient mit Solarstrom zu versorgen, sollten Sie die Größe Ihrer Photovoltaikanlage sorgfältig planen. Folgende Faktoren sind dabei zu berücksichtigen:

  • Jährliche Fahrleistung und Stromverbrauch Ihres E-Fahrzeugs
  • Stromverbrauch des Haushalts ohne Elektroauto
  • Verfügbare Dachfläche und deren Ausrichtung
  • Möglichkeit zur Installation eines Solarspeichers

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Elektroauto empfehlen wir eine Anlagengröße von mindestens 8-10 kWp (Kilowatt-Peak). Dies ermöglicht es, einen Großteil des Strombedarfs für Haushalt und Fahrzeug zu decken.

Intelligente Ladelösungen

Ein entscheidender Faktor für die effiziente Nutzung von Solarstrom zum Laden von Elektrofahrzeugen ist die zeitliche Abstimmung. Da die Sonne nicht immer scheint, wenn Ihr Auto geladen werden muss, sind intelligente Lösungen gefragt:

1. Wallboxen mit Solarüberschussladen

Moderne Wallboxen können mit Ihrer Photovoltaikanlage kommunizieren und den Ladevorgang dynamisch anpassen. Das bedeutet:

  • Laden mit variabler Leistung je nach verfügbarem Solarstrom
  • Automatische Erhöhung der Ladeleistung bei hoher Sonneneinstrahlung
  • Reduzierung oder Pause des Ladevorgangs bei bewölktem Himmel

Diese Systeme maximieren den Eigenverbrauch Ihres Solarstroms und reduzieren den Bedarf an teurem Netzstrom.

2. Heimspeicher als Puffer

Ein Batteriespeicher für Ihr Zuhause kann überschüssigen Solarstrom speichern, der tagsüber erzeugt wird. Dieser Strom steht dann auch in den Abendstunden oder bei schlechtem Wetter zum Laden Ihres Fahrzeugs zur Verfügung. Die neueste Generation von Heimspeichern bietet:

  • Speicherkapazitäten von 5-15 kWh für Einfamilienhäuser
  • Hohe Effizienz mit Wirkungsgraden von über 90%
  • Intelligente Steuerung und Prognosemodelle, die Wetterdaten und Nutzungsverhalten berücksichtigen

Mit einem ausreichend dimensionierten Speicher können Sie Ihre Autarkie auf 70-80% steigern.

3. Bidirektionales Laden: Das Auto als Energiespeicher

Eine besonders zukunftsweisende Technologie ist das bidirektionale Laden. Hierbei dient die Batterie Ihres Elektrofahrzeugs nicht nur als Energieverbraucher, sondern auch als flexibler Speicher für Ihr Zuhause:

  • Vehicle-to-Home (V2H): Ihr Auto versorgt Ihr Haus mit Strom
  • Vehicle-to-Grid (V2G): Rückspeisung ins öffentliche Stromnetz zu Spitzenlastzeiten
  • Optimierung des Eigenverbrauchs durch intelligente Lastverteilung

Immer mehr Fahrzeughersteller unterstützen diese Technologie, die in den kommenden Jahren zum Standard werden könnte.

Förderprogramme und steuerliche Vorteile

Die Kombination von Photovoltaik und Elektromobilität wird in Deutschland durch verschiedene Programme gefördert:

  • KfW-Kredite für Photovoltaikanlagen und Heimspeicher zu günstigen Konditionen
  • Förderung für intelligente Ladeinfrastruktur
  • Steuerliche Absetzbarkeit von Photovoltaikanlagen und Wallboxen
  • Befreiung von der EEG-Umlage für selbst genutzten Solarstrom

Wir empfehlen, sich vor einer Investition individuell beraten zu lassen, da die Förderlandschaft regelmäßigen Änderungen unterliegt.

Praxisbeispiel: Familie Müller aus München

Familie Müller hat 2022 eine 10 kWp Photovoltaikanlage mit einem 10 kWh Heimspeicher installiert und gleichzeitig ein Elektroauto angeschafft. Die Ergebnisse nach einem Jahr:

  • Eigenverbrauchsquote: 75% des erzeugten Solarstroms wird selbst genutzt
  • Autarkiegrad: 65% des gesamten Strombedarfs wird solar gedeckt
  • Ladequote: 70% der Ladungen des E-Autos erfolgen mit Solarstrom
  • Jährliche Ersparnis gegenüber einem Verbrenner: ca. 2.500 € (inkl. Wartung)

Die Gesamtinvestition von etwa 25.000 € (nach Förderung) amortisiert sich bereits nach 8-10 Jahren, während die Anlagen auf mindestens 20 Jahre ausgelegt sind.

Fazit: Der Weg zur Energieunabhängigkeit

Die Kombination von Solarenergie und Elektromobilität bietet enorme Vorteile:

  • Deutliche Kostenersparnis bei Mobilität und Energieversorgung
  • Maximale Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen
  • Minimaler ökologischer Fußabdruck und aktiver Klimaschutz
  • Zukunftssicherheit durch Nutzung moderner Technologien

Wer heute in diese Kombination investiert, stellt die Weichen für eine nachhaltige und kosteneffiziente Zukunft. Die Technologien sind ausgereift, die Wirtschaftlichkeit ist gegeben, und die positiven Umwelteffekte sind unbestreitbar.

Bei Ammancepha beraten wir Sie gerne zu Ihrem individuellen Konzept für Elektromobilität und Solarenergie. Kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung.